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Wie funktioniert SCRUM Projektmanagement?

Kennst du das? Projekte ziehen sich wie Kaugummi, die Anforderungen ändern sich ständig und am Ende ist das Ergebnis ganz anders als erwartet? Willkommen im oft stressigen Alltag vieler Unternehmen! Aber es gibt einen Weg, wie du aus diesem Teufelskreis ausbrechen kannst: SCRUM. SCRUM ist eine Form des agilen Projektmanagements, das als zentrale Methode Flexibilität und iterative Entwicklung fördert. Agiles Projektmanagement ermöglicht es Teams als auch Projekte kontinuierlich zu verbessern und schnell auf wechselnde Anforderungen zu reagieren. Durch iterative Arbeitsweisen, klare Rollen und kontinuierliche Verbesserung wird die Effizienz in Unternehmen deutlich gesteigert.

SCRUM ist weit mehr als nur ein Buzzword. Es ist ein agiles Framework, das Teams hilft, komplexe Projekte in den Griff zu bekommen, schneller zu liefern und flexibel auf Veränderungen zu reagieren. Kurz gesagt: Es macht das Arbeiten effektiver und angenehmer!

Bei der FIDA setzen wir seit Jahren erfolgreich auf die SCRUM Methode, um die Visionen unserer Kunden Wirklichkeit werden zu lassen. In diesem Beitrag zeigen wir dir nicht nur, was SCRUM genau ist, sondern auch, wie wir es tagtäglich anwenden, um Arbeitsabläufe zu optimieren und Projekte nicht nur abzuschließen, sondern sie zu einem echten Erfolg zu machen.

Scrum Prozess

Was ist das SCRUM Framework?

Bevor wir ins Detail gehen, räumen wir mit dem größten Missverständnis auf: SCRUM ist keine Methode im klassischen Sinne, sondern ein Framework – also ein Rahmenwerk. Es gibt dir eine klare Struktur vor, lässt dir aber Freiräume bei der Umsetzung.

SCRUM ist ein Vorgehensmodell des Projekt- und Produktmanagements, das insbesondere zur agilen Softwareentwicklung eingesetzt wird. Doch SCRUM ist nicht nur auf die Softwareentwicklung beschränkt, sondern wird auch in anderen Bereichen wie Marketing, Forschung oder Produktdesign erfolgreich angewendet.

Stell dir SCRUM als einen gut organisierten Sprintstaffellauf vor, bei dem dein Team nicht weiß, wie lang die Gesamtstrecke ist. Anstatt das gesamte Projekt auf einmal zu planen, zerlegt ihr es in kleine, überschaubare Etappen, die sogenannten Sprints. Der SCRUM-Prozess basiert auf einer iterativen Herangehensweise, bei der klare SCRUM-Regeln, definierte Artefakte und regelmäßige SCRUM-Ereignisse wie Sprint Planning, Daily SCRUM, Sprint Review und Retrospektive den Ablauf strukturieren und die kontinuierliche Verbesserung fördern. In diesen zeitlich begrenzten Sprints entwickelt ein selbstorganisiertes Entwicklungsteam potenziell lieferbare Produkte, die am Ende jedes Sprints überprüft werden können.

Das Ziel von SCRUM ist es, schnell und kontinuierlich ein funktionierendes Produktinkrement zu liefern. Die SCRUM-Artefakte – Product Backlog, Sprint Backlog und Product Increment – dienen dabei als zentrale Werkzeuge, um Transparenz, Planungssicherheit und Nachverfolgbarkeit im Projekt zu gewährleisten. In jedem SCRUM-Sprint entstehen Teilprodukte, die schrittweise verbessert werden und unterschiedliche Inhalte wie Softwarefunktionalitäten oder andere Ergebnisse abbilden. Die Komplexität der Aufgaben wird im Sprint Planning mithilfe von Techniken wie Story Points bewertet, um die relative Schwierigkeit einzuschätzen.

Anstatt lange zu warten und am Ende festzustellen, dass man am Ziel vorbeigearbeitet hat, prüfst du und dein Kunde nach jedem kurzen Sprint, ob ihr noch auf dem richtigen Weg seid. Diese Transparenz, Überprüfung und Anpassung sind die drei Säulen, auf denen SCRUM steht. Die klare Rollenverteilung im Team – bestehend aus den SCRUM-Rollen Product Owner, SCRUM Master und Entwicklungsteam – sorgt für eindeutige Verantwortlichkeiten und eine effiziente Zusammenarbeit. Die Verantwortlichkeiten sind dabei klar definiert und unterstützen die flexible Reaktion auf Veränderungen im Projektteam. Im Vergleich zum klassischen Projektmanager werden die Aufgaben im SCRUM auf mehrere Rollen verteilt.

Techniken und Schritte im SCRUM-Prozess helfen, die Prinzipien und Werte der agilen Arbeitsweise umzusetzen. Vorschläge für Änderungen oder Verbesserungen werden in Meetings wie dem Backlog Refinement diskutiert und in die Form der Artefakte überführt. Ein Leitfaden unterstützt Teams bei der Einführung und Anwendung von SCRUM, indem er die wichtigsten Prinzipien, Rollen, Ereignisse und Best Practices strukturiert darstellt.

SCRUM Illustration mit 2 Personen

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Agil: Flexible Reaktion auf Änderungen statt starrer Plan.

  • Iterativ: Arbeiten in kurzen, festen Zyklen (Sprints). Ein Sprint ist ein Arbeitsabschnitt von ein bis vier Wochen, in dem ein Inkrement einer Produktfunktionalität implementiert wird.

  • Inkrementell: Nach jedem Sprint entsteht ein funktionierendes, fertiges Teilprodukt, das sogenannte Product Increment, welches die neuen oder verbesserten Funktionalitäten umfasst und von den Stakeholdern überprüft werden kann.

  • Sprint Backlog: Das Sprint Backlog ist die To-do-Liste für den Sprint, die während des Sprint Planning erstellt wird und alle Aufgaben enthält, die im aktuellen Sprint umgesetzt werden sollen.

  • Definition of Done: Die Definition of Done legt die Qualitätskriterien und Anforderungen fest, die erfüllt sein müssen, damit ein Product Increment als abgeschlossen und abnahmefähig gilt.

Genau diese Einfachheit und gleichzeitige Fokussierung macht SCRUM so mächtig, besonders bei komplexen Projekten, deren genauer Ausgang zu Beginn noch unklar ist.

Grafik von Personen vor einem Scrum Board

Was macht SCRUM so besonders?

Du hast nun die Rollen und Abläufe kennengelernt, aber was ist eigentlich das agile Grundgefühl, das SCRUM so effektiv macht? Durch die Anwendung von SCRUM im Projektmanagement werden Effizienz und Produktivität gesteigert, da Ressourcen und Abläufe optimal genutzt und kontinuierlich verbessert werden. Es sind vor allem drei Kernaspekte, die die Arbeitsweise fundamental verändern:

Eigenverantwortung: Im SCRUM-Prozess übernehmen die Teammitglieder eine hohe Eigenverantwortung und organisieren sich selbst, um gemeinsam die Sprintziele zu erreichen. Die enge Zusammenarbeit und die unterschiedlichen Fähigkeiten der Teammitglieder sind entscheidend für den Erfolg und die kontinuierliche Weiterentwicklung des Produkts. Gut zusammengestellte Projektteams spielen dabei eine zentrale Rolle: Sie können flexibel auf Veränderungen reagieren und sichern durch kontinuierliche Kommunikation mit Stakeholdern den Projekterfolg im agilen Projektmanagement.

Zusammenarbeit: Besonders in Software-Entwicklungsteams steht die Zusammenarbeit im Mittelpunkt. Durch den Einsatz agiler Methoden wie SCRUM können Software-Entwicklungsteams Innovationen schneller vorantreiben, Probleme im Entwicklungsprozess effizient lösen und die Teamdynamik stärken.

Die Vision steht über dem starren Plan

Beim Start eines FIDA-Projekts beginnen wir nicht mit einem detaillierten Plan, der bis zur letzten Schraube feststeht. Stattdessen definieren wir gemeinsam mit dir eine klare Vision – die Vorstellung davon, welchen Mehrwert das finale Produkt am Ende stiften soll.

Das Ziel ist bewusst unabhängig von zu starren Anfangsanforderungen formuliert. Wir wissen, dass sich der Weg dorthin ändern wird. SCRUM erlaubt uns, die Route immer wieder neu zu justieren, ohne die eigentliche Vision aus den Augen zu verlieren.

Der Kunde ist unser ständiger Begleiter

Im klassischen Projektmanagement siehst du das Ergebnis oft erst ganz am Ende. Bei SCRUM ist das anders: Um sicherzustellen, dass wir jederzeit auf deine Bedürfnisse ausgerichtet sind, finden regelmäßige Absprachen statt (im Sprint Review).

  • Deine Rolle: Du und die anderen Stakeholder sehen die Teilergebnisse nach jedem Sprint. Dabei handelt es sich um verschiedene Inhalte wie Softwarefunktionalitäten, kreative Inhalte oder Marketingkampagnen, die im SCRUM-Prozess flexibel und transparent geliefert werden.

  • Der Mehrwert: Dein direktes Feedback fließt sofort wieder in die nächste Planung ein. Dieses kontinuierliche Feedback stellt sicher, dass wir nicht nur irgendetwas liefern, sondern exakt das, was du wirklich brauchst.

Eigenverantwortung ist der Motor

Ein wesentliches Merkmal, das wir bei der FIDA schätzen, ist die Selbstorganisation des Entwicklungsteams.

  • Kein Aufgaben-Verteiler: Es gibt keinen klassischen “Chef”, der die Aufgaben von oben herab zuteilt. Das Team entscheidet selbst, wer welche Aufgabe übernimmt und wie das Sprint-Ziel am besten erreicht wird.

  • Deine Chance: Das gibt den Teammitgliedern die Möglichkeit, Eigenverantwortung zu übernehmen, sich fachlich weiterzuentwickeln und mit höchster Motivation an der Lösung zu arbeiten. Die Teammitglieder bringen dabei unterschiedliche Fähigkeiten und Erfahrungen ein, arbeiten eng zusammen und tragen gemeinsam zur Erreichung der Sprintziele sowie zur inkrementellen Entwicklung des Produkts bei. Das Ergebnis ist meist eine viel höhere Qualität der Arbeit.

Eine kurze Reise in die Geschichte: Woher kommt SCRUM?

Vielleicht fragst du dich, wie dieses clevere Framework eigentlich entstanden ist. Die Geschichte von SCRUM ist spannend, weil sie zeigt, dass die Idee, anders zu arbeiten, schon lange in der Luft lag.

Die Basis wurde bereits 1986 gelegt: Die beiden Herren Hirotaka Takeuchi und Ikujiro Nonaka veröffentlichten einen bahnbrechenden Artikel im Harvard Business Review. Damit wurde die Scrum-Methode erstmals 1986 von Hirotaka Takeuchi und Ikujiro Nonaka in der Harvard Business Review vorgestellt. Sie verglichen die ideale Produktentwicklung mit dem Gedränge (Scrum) beim Rugby: Das Team spielt sich den Ball zu und arbeitet sich gemeinsam vorwärts. Eine perfekte Metapher für Teamwork und gemeinsames Zielstreben, oder?

Die eigentliche Kodifizierung und der große Durchbruch für die Software-Entwicklung kamen dann 1995 durch Ken Schwaber und Jeff Sutherland. Sie entwickelten die Ideen weiter und schufen den SCRUM-Entwicklungsprozess, wie wir ihn heute kennen. Die Einführung von SCRUM in Unternehmen erfordert eine sorgfältige Planung und Vorbereitung, da die Integration in bestehende Strukturen oft mit Herausforderungen verbunden ist. Ein strukturierter Einführungsleitfaden kann dabei helfen, Scrum erfolgreich zu implementieren.

Ihre Arbeit war damals eine direkte Reaktion auf starre Methoden wie das klassische Wasserfallmodell. Dieses sah vor, dass ein Schritt nach dem anderen in fester Reihenfolge abgearbeitet wird – erst planen, dann bauen, dann testen. Schwaber und Sutherland wussten: Das ist zu unflexibel für komplexe Projekte. Man braucht einen flexibleren, iterativen Prozess, der dir erlaubt, ständig Feedback einzuholen und dich anzupassen.

Genau diese Denkweise – Überprüfen und Anpassen – ist der Grund, warum SCRUM bis heute aktuell ist. Schwaber und Sutherland pflegen diesen Ansatz weiter und aktualisieren ihren Scrum Guide regelmäßig. Denn auch die Art, wie wir arbeiten, muss sich ständig weiterentwickeln! Es geht darum, dass du und dein Team immer hinterfragt, wie ihr noch effektiver arbeiten könnt.

Die drei SCRUM-Rollen im Team

In einem SCRUM-Projekt gibt es keine klassischen Projektleiter oder Abteilungsdenken, sondern drei klar definierte Scrum Rollen: Product Owner, Scrum Master und Entwicklungsteam. Die klare Rollenverteilung sorgt dafür, dass die Verantwortlichkeiten eindeutig geregelt sind und jeder weiß, welche Aufgaben und Pflichten er im Scrum Projektmanagement übernimmt. Jede Rolle hat spezifische Aufgaben und ist essenziell für den Erfolg:

Der Product Owner (PO) – Der "Was"-Spezialist im SCRUM-Team

Der Product Owner ist für die Eigenschaften und den wirtschaftlichen Erfolg des Produkts verantwortlich. Er erstellt, priorisiert und erläutert die zu entwickelnden Produkteigenschaften und sorgt dafür, dass das Team stets an den wichtigsten und wertvollsten Aufgaben arbeitet. Wichtig: Der Product Owner ist immer eine einzelne Person und kein Komitee.

  • Deine Verantwortung: Er managt das Product Backlog (die priorisierte Wunschliste aller Funktionen) und stellt sicher, dass die Aufgaben den maximalen Geschäftswert liefern. Er entscheidet, welche Funktion am wichtigsten ist und in welchem Sprint sie gemeinsam mit dem Team umgesetzt werden soll.

  • Wichtig zu wissen: Er muss immer erreichbar sein, um Fragen des Teams zu beantworten und Entscheidungen zu treffen. Er maximiert den Wert der Arbeit, die das Team leistet.

Der Scrum Master (SM) – Der "Wie"-Ermöglicher

Der Scrum Master ist dafür verantwortlich, dass Scrum als Rahmenwerk gelingt. Er hilft dem Team, die Prinzipien und Praktiken von Scrum zu durchdringen und umzusetzen. Zudem moderiert er die Sprint Retrospektive sowie häufig das Sprint Planning und das Backlog Refinement.

  • Deine Verantwortung: Er ist kein Chef, sondern ein Problemlöser und Beschützer. Er beseitigt Impediments (Hindernisse), die das Team beim Arbeiten aufhalten, und coacht das Team, den Product Owner und die Organisation in den agilen Prinzipien. Er stellt sicher, dass alle SCRUM-Events korrekt durchgeführt werden.

Das Entwicklungsteam – Die Umsetzer

Das Entwicklungsteam besteht aus einem funktionsübergreifenden Team von Fachleuten, z.B. Entwickler oder Business Analysten, die gemeinsam die Arbeit durchführen. Es ist für die Lieferung der Produktfunktionalitäten in der vom Product Owner gewünschten Reihenfolge verantwortlich. Das Scrum-Team organisiert sich selbst und lässt sich von niemandem vorschreiben, wie es Backlogeinträge umzusetzen hat.

  • Deine Verantwortung: Das Team ist verantwortlich für das "Wie" – wie die Anforderungen am besten umgesetzt werden. Sie schätzen die Arbeit, planen den Sprint und liefern am Ende des Sprints ein fertiges Produktinkrement.

  • Wichtig zu wissen: Bei SCRUM gibt es keine internen Hierarchien im Team. Alle sind gleichberechtigte Entwickler, egal ob sie Designer, Programmierer oder Tester sind.

Kurz gesagt: Der PO sagt, was zu tun ist, der Scrum Master hilft dem Team, wie sie es optimal tun können, und das Entwicklungsteam setzt es eigenverantwortlich um.

Übersicht über die Scrum events

Die SCRUM-Events: So kommt der Rhythmus ins Projekt

Die Magie von SCRUM liegt in den sogenannten Time-Boxes. Das bedeutet, jedes Event hat eine feste, nicht verhandelbare Höchstdauer. Das zwingt zur Fokussierung und verhindert endlose Besprechungen.

SCRUM-Ereignisse wie Sprint Planning, Daily Scrum, Sprint Review und Sprint Retrospective strukturieren den gesamten Prozess und sorgen für einen klaren Ablauf im Projektmanagement. Am Ende eines Sprints finden wichtige Scrum-Events wie das Sprint Review und die Sprint Retrospektive statt, bei denen die Ergebnisse bewertet und Verbesserungsmaßnahmen für kommende Sprints geplant werden.

Der Scrum Sprint – Das Herzstück

Der Sprint ist der zentrale Zeitrahmen in SCRUM. Er ist ein fester Zyklus, der meist zwei bis vier Wochen dauert und in dem die gesamte Arbeit stattfindet.

  • Ziel: Am Ende jedes Sprints muss ein fertiges, funktionsfähiges Product Increment entstehen, das die im Sprint geplanten Anforderungen erfüllt und dem Stakeholder präsentiert werden kann.

  • Während des Sprints werden Teilprodukte entwickelt – das sind schrittweise verbesserte und erweiterte Produktabschnitte, die nach und nach zum vollständigen Endprodukt führen.

  • Die Abnahme des Inkrements erfolgt anhand der Definition of Done, die gemeinsam festgelegte Qualitätskriterien und Anforderungen beschreibt, unter denen eine Arbeit als abgeschlossen gilt.

  • Wichtig zu wissen: Während eines Sprints darf das Ziel nicht verändert werden. Das schützt das Team vor ständigen Unterbrechungen und ermöglicht konzentriertes Arbeiten.

Sprint Planning – Was machen wir als Nächstes?

Zu Beginn jedes Sprints trifft sich das gesamte SCRUM-Team, um zu planen.

  • Deine Verantwortung: Ihr wählt aus dem Product Backlog (der Wunschliste) die Aufgaben aus, die im kommenden Sprint umgesetzt werden sollen. Im Sprint Planning werden diese ausgewählten Aufgaben in das sogenannte Sprint Backlog überführt, das als To-do-Liste für den Sprint dient. Während dieses Meetings werden Vorschläge zur Priorisierung und Anpassung der Anforderungen diskutiert, um die optimale Reihenfolge und Umsetzung sicherzustellen. Der Product Owner erklärt das “Was” und das Team entscheidet das “Wie” und verpflichtet sich auf ein Sprint-Ziel.

Daily SCRUM (oder Daily Stand-up) – Kurzer täglicher Check

Das Daily SCRUM ist das wichtigste Werkzeug zur täglichen Synchronisierung. Es dauert maximal 15 Minuten und findet jeden Tag zur gleichen Zeit am gleichen Ort statt. Verschiedene Techniken, wie beispielsweise das Stand-up-Format, die Nutzung von Taskboards oder Timeboxing, unterstützen das Team bei der effektiven Durchführung des Daily SCRUM.

  • Ziel: Das Team stimmt sich ab und identifiziert Hindernisse (Impediments). Es geht nicht um einen Statusbericht an den Chef, sondern um eine Planung für die nächsten 24 Stunden, damit das Team das Sprint-Ziel erreicht.

Sprint Review – Zeig, was du hast!

Am Ende des Sprints präsentiert das Team das fertige Inkrement den Stakeholdern (Kunden, Nutzern, Management).

Dabei werden die im Sprint erarbeiteten Inhalte vorgestellt, wie beispielsweise neue Softwarefunktionalitäten, kreative Inhalte oder Marketingkampagnen, die flexibel und transparent durch Scrum entwickelt wurden.

  • Dein Ziel: Du holst Feedback ein. Die Stakeholder sehen das Produkt, testen es und geben dem Product Owner Rückmeldung. Dieses Feedback ist essenziell und fließt direkt in das Product Backlog für die nächste Planung ein.

Sprint Retrospektive – Wir werden besser!

Dieses Meeting ist nur für das SCRUM-Team und findet direkt nach dem Review statt. Es geht hier nicht um das Produkt, sondern um den Prozess.

  • Ziel: Du fragst dich und dein Team: Was lief gut? Was lief schlecht? Was können wir im nächsten Sprint besser machen? Die Sprint Retrospective ist ein zentrales Element im Scrum Projektmanagement, das der Reflexion und kontinuierlichen Verbesserung dient. Sie ermöglicht es dem Team, regelmäßig seine Arbeitsweise und Prozesse zu überprüfen. Regelmäßige Retrospektiven bieten die Gelegenheit, aus vergangenen Erfahrungen zu lernen und den Arbeitsprozess stetig zu optimieren. Die Retrospektive ist der Motor für die kontinuierliche Verbesserung in deinem Team.

Übersicht über die Scrum Artefakte

Die SCRUM-Artefakte: Werkzeuge für Transparenz

In der agilen Welt müssen wir sicherstellen, dass wir alle vom Gleichen sprechen. Dafür gibt es die sogenannten Artefakte. Das sind die zentralen Dokumente und Listen, die deinem Team und dir jederzeit Transparenz über das Produkt und den Fortschritt geben.

Es gibt drei wesentliche Artefakte, die du kennen solltest:

Product Backlog (Die Produkt-Wunschliste)

Das Product Backlog kennst du bereits: Es ist die zentrale, priorisierte Liste aller Funktionen, Anforderungen, Bugs oder Ideen, die du dir für dein Produkt wünschst.

  • Ziel: Es ist der Masterplan deines Produkts. Der Product Owner pflegt es und stellt sicher, dass die wichtigsten Dinge ganz oben stehen, gemessen am Wert, den sie für dich als Kunden haben. Das Backlog ist dynamisch und wird ständig angepasst, während das Projekt läuft.

Sprint Backlog (Das Planungs-Commitment)

Das Sprint Backlog ist ein Ausschnitt aus dem Product Backlog. Es enthält genau die Aufgaben, die dein Entwicklungsteam im aktuellen Sprint umsetzen möchte.

  • Dein Nutzen: Es dient als Planungs-Commitment für das Team. Es wird während des Sprint Plannings erstellt. Hier siehst du, welchen Teil des Gesamtprojekts das Team in den Sprints realistisch fertigstellen wird.

Product Increment (Das fertige Stück Produkt)

Das Product Increment (oder einfach das Inkrement) ist das fertige Ergebnis eines Sprints. Es ist die Summe aller im Sprint abgeschlossenen Product Backlog Items – plus der Inkremente aller vorherigen Sprints.

  • Dein Nutzen: Es ist kein unfertiges Konzept oder ein Dokument, sondern eine funktionsfähige Version deines Produkts. Das Inkrement muss die sogenannte Definition of Done (DoD) erfüllen, um als fertig zu gelten. Es ist die konkrete, greifbare Lieferung, die du dir im Sprint Review ansiehst.

Diese drei Artefakte sind eng miteinander verzahnt und stellen sicher, dass alle Beteiligten auf derselben Informationsbasis arbeiten.

Übersicht über agile Pfeile

Die drei agilen Pfeiler: Transparenz, Überprüfung, Anpassung

SCRUM ist nicht nur eine Ansammlung von Meetings und Rollen. Es basiert auf drei tiefgreifenden Grundprinzipien, die dafür sorgen, dass du und dein Team nicht nur schnell, sondern auch richtig arbeiten. Sie sind das Fundament unseres Erfolgs:

1. Transparenz (Sehen, was Sache ist)

Transparenz ist der Schlüssel. Es bedeutet, dass alle relevanten Aspekte des Projekts für jeden, der beteiligt ist – von dir als Kunde bis zum Entwicklungsteam – vollständig sichtbar und nachvollziehbar sein müssen.

  • Vorteile: Du siehst jederzeit den Arbeitsfortschritt, erkennst Hindernisse sofort und weißt, welche Aufgaben gerade Priorität haben.

  • Wirkung: Diese Offenheit schafft Vertrauen und erlaubt es, informierte Entscheidungen zu treffen, statt im Dunkeln zu tappen.

2. Überprüfung (Regelmäßiges Hinschauen)

Wenn alles transparent ist, musst du es auch regelmäßig überprüfen (inspizieren). SCRUM ist voll von geplanten Überprüfungspunkten:

  • Im Daily Scrum überprüfen wir den Tagesfortschritt.

  • Im Sprint Review überprüfen wir das fertiggestellte Produktinkrement mit dir.

  • Der Sinn: Diese festen Kontrollpunkte stellen sicher, dass du frühzeitig bemerkst, wenn das Projekt vom Kurs abkommt. Das verhindert, dass monatelange Arbeit am falschen Ziel landet.

3. Anpassung (Kontinuierlich besser werden)

Das Wissen aus der Überprüfung führt direkt zum dritten Prinzip: der Anpassung. Wenn die Inspektion zeigt, dass etwas nicht optimal läuft oder sich die Anforderungen geändert haben, musst du reagieren.

  • Deine Konsequenz: Basierend auf dem Feedback passt das Team den Arbeitsprozess an (in der Retrospektive) oder der Product Owner setzt neue Prioritäten (im Product Backlog).

  • Wirkung: Die Fähigkeit zur kontinuierlichen Anpassung macht das Team unglaublich flexibel und ermöglicht es uns, auf Veränderungen schneller zu reagieren, als jede andere Projektmethode.

Merke dir: Ohne Transparenz gibt es keine sinnvolle Überprüfung. Ohne die Überprüfung gibt es keine notwendige Anpassung. Diese Prinzipien sind untrennbar miteinander verbunden.

Vor- und Nachteile von SCRUM im Überblick

SCRUM ist unglaublich wirkungsvoll, aber es ist kein Wundermittel. Wie jede Methode hat es klare Stärken und stellt auch bestimmte Anforderungen an das Team und die Organisation.

Die Vorteile von SCRUM

Warum setzen wir und viele andere erfolgreiche Unternehmen auf SCRUM? Die Vorteile liegen auf der Hand, besonders wenn du komplexe, sich schnell ändernde Projekte managen musst:

  • Höhere Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Du musst nicht den gesamten Plan auf einmal in Stein meißeln. Wenn sich Anforderungen ändern – und das tun sie fast immer – kannst du sie einfach im nächsten Sprint berücksichtigen. Du reagierst flexibel und lieferst so das, was der Kunde wirklich braucht.

  • Schnellere Ergebnisse (Time-to-Market): Da du in kurzen Sprints arbeitest, lieferst du schon nach wenigen Wochen ein funktionierendes Produktinkrement. Dein Kunde kann frühzeitig damit arbeiten, du erhältst Feedback und siehst den Fortschritt sofort.

  • Reduziertes Projektrisiko: Durch die ständige Überprüfung (Sprint Review) und das frühe Feedback fallen Fehler oder Fehlentwicklungen schnell auf. Du minimierst das Risiko, monatelang am falschen Produkt zu arbeiten.

  • Hohe Transparenz: Die Events (besonders das Daily Scrum und das Review) sorgen dafür, dass jeder – im Team und bei den Stakeholdern – weiß, was gerade passiert, was geplant ist und wo es hakt.

  • Motiviertere Teams: Das Entwicklungsteam arbeitet selbstorganisiert und eigenverantwortlich. Das schafft Vertrauen, stärkt die Motivation und führt oft zu kreativeren und besseren Lösungen.

Die potenziellen Nachteile und Herausforderungen

Wo Licht ist, ist auch Schatten. Diese Punkte solltest du im Blick behalten, wenn du SCRUM einführen möchtest:

  • Hohe Anforderungen an das Team: Selbstorganisation und Verantwortungsbewusstsein sind das A und O. Wenn dein Team diese Reife nicht mitbringt oder sich nicht in die neuen Rollen einfindet, kann SCRUM schnell scheitern.

  • Intensive Kommunikation und Verfügbarkeit: Der Product Owner muss jederzeit für das Team erreichbar sein, um Entscheidungen zu treffen und Fragen zu klären. Auch die täglichen Meetings (Daily Scrum) erfordern Disziplin und ständige Anwesenheit.

  • Fokus auf das Was, weniger auf das Wann: SCRUM legt Wert auf die Lieferung des größtmöglichen Mehrwerts, nicht auf die Einhaltung eines festen, unflexiblen Endtermins. Für Projekte, bei denen ein ganz fixer Liefertermin (Scope) eingehalten werden muss, ist die Methode nur bedingt geeignet.

  • "Scrum-But" Risiko: Viele Unternehmen versuchen, SCRUM nur teilweise anzuwenden, biegen Regeln zurecht oder integrieren noch alte, starre Führungsstrukturen. Das führt oft zu einem "Scrum-But" (Wir machen Scrum, aber...) und nimmt dem Framework seine Wirksamkeit.

Mit Expertise der FIDA agiles Projektmanagement erfolgreich umsetzen

Wir reden nicht nur über SCRUM, wir leben es – und das ist für dich entscheidend. Bei der FIDA nutzen wir dieses Framework, um IT-Projektmanagement nicht nur zu verwalten, sondern es aktiv zu gestalten.

Der Schlüssel: Wir bringen unsere agilen Experten direkt in deine Organisation ein. Egal, ob du einen erfahrenen Scrum Master zur Prozesssteuerung oder einen Entwickler suchst, der mit höchster Qualität umsetzt – wir integrieren unser Fachwissen direkt in deine bestehenden Teams. Unsere Experten sind nicht nur Ausführende, sondern aktive Problemlöser, die konstant daran arbeiten, die beste technische Lösung für deine Vision zu finden und gleichzeitig deine internen Teams in der agilen Arbeitsweise zu stärken. Wir sorgen dafür, dass die agile Theorie in deinem Projekt zur messbaren Realität wird.

FAQ - Häufig gestellte Fragen zu SCRUM

Nein, ganz und gar nicht! Auch wenn SCRUM seinen Ursprung in der Software-Entwicklung hat, ist es ein agiles Framework, das prinzipiell für jedes komplexe Projekt eingesetzt werden kann. Wir bei fida nutzen die Prinzipien erfolgreich auch in Bereichen wie Produktentwicklung, Marketingkampagnen oder Organisationsentwicklung. Überall dort, wo Unsicherheit herrscht und Flexibilität gefragt ist, spielt SCRUM seine Stärken aus.

Beide sind agile Methoden, aber sie haben unterschiedliche Schwerpunkte:

  • SCRUM ist ein Framework, das durch feste Zyklen (Sprints) und feste Rollen einen klaren Rhythmus vorgibt. Es fokussiert sich darauf, kontinuierlich funktionierende Inkremente zu liefern.

  • KANBAN ist eher eine Visualisierungsmethode. Es gibt keine festen Zyklen. Der Fokus liegt darauf, den Arbeitsfluss zu optimieren und die Anzahl der gleichzeitig begonnenen Aufgaben zu begrenzen (Limit Work In Progress).

Oftmals nutzen Teams eine Mischung aus beiden Ansätzen (Scrumban), um die Struktur von SCRUM mit dem Fokus auf den kontinuierlichen Fluss von KANBAN zu kombinieren.

Das Product Backlog ist die priorisierte Wunschliste des Produkts. Es enthält alle Funktionen, Anforderungen, Fehlerbehebungen und Verbesserungen, die jemals umgesetzt werden könnten.

  • Zuständigkeit: Die Verantwortung für das Backlog liegt allein beim Product Owner (PO). Er entscheidet, was wann in welcher Reihenfolge wichtig ist, um den maximalen Mehrwert für dich als Kunden und das Unternehmen zu schaffen.

Die ideale Dauer eines Sprints liegt meistens zwischen einer und vier Wochen.

  • Die Praxis: Die meisten Teams entscheiden sich für zwei Wochen. Das ist kurz genug, um schnell Feedback zu erhalten und flexibel zu bleiben, aber lang genug, um tatsächlich eine sinnvolle Menge an Arbeit fertigzustellen. Wichtig ist, dass die Dauer konstant bleibt.

Das kann passieren, aber es ist kein Misserfolg, sondern eine Lernchance! Wenn das Team das zugesagte Inkrement nicht fertigstellen konnte, wird im Sprint Review transparent gemacht, welche Teile fertig sind und welche nicht.

  • Die Reaktion: Die Gründe dafür werden in der Sprint Retrospektive analysiert. Es geht darum, herauszufinden, ob die Schätzung zu optimistisch war, ob Hindernisse aufgetreten sind oder ob die Planung nicht präzise genug war. Ziel ist es, die Planung für den nächsten Sprint realistischer zu gestalten.

Über den Autor

Louisa begleitet bei der FIDA als Expertin für Projektmanagement Kundenprojekte in unterschiedlichen Branchen und Kontexten. Ihre Arbeit zeichnet sich durch einen praxisnahen Fokus aus: Sie hilft Teams dabei, effiziente Prozesse zu etablieren, klare Strukturen zu schaffen und Projekte erfolgreich umzusetzen. Dabei setzt sie ihr Wissen sowohl in agilen Teams als auch in klassischen Wasserfallprojekten ein, um den individuellen Anforderungen jedes Projekts gerecht zu werden.