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Wie erstelle ich eine Persona? Schritt für Schritt Anleitung, kostenlose Vorlagen , Tools & Tipps

In der Softwareentwicklung, im UX-Design oder im Marketing stehen wir oft vor einer zentralen Frage: “Für wen machen wir das eigentlich?” Na logisch, für unsere Kunden! Doch wer sich mit dieser Antwort zufrieden gibt, wird mit seinem Projekt vermutlich scheitern! Bereits an dieser Stelle ist eine klare Definition von Personas als Grundlage für eine nutzerzentrierte Entwicklung entscheidend.

Wer die Bedürfnisse, Erwartungen und Verhaltensweisen seiner Nutzer oder Kunden nicht kennt, entwickelt schnell an der Realität vorbei. Wir sagen das muss nicht sein! Mit der Erstellung und Anwendung von Personas gehst Du sicher, dass Du nicht am Ziel vorbei entwickelst! Es ist dabei entscheidend, die Wünsche der Zielgruppe zu verstehen, um gezielt auf deren Bedürfnisse einzugehen.

Personas sind fiktive, aber datenbasierte Repräsentationen echter Nutzergruppen und helfen Teams, ein gemeinsames Verständnis der Zielgruppen zu entwickeln und dadurch bessere Entscheidungen zu treffen: nutzerzentrierter, zielgerichteter, erfolgreicher – insbesondere, weil eine präzise Zielgruppendefinition maßgeblich zum Erfolg von Projekten beiträgt.

Auch wir bei der FIDA setzen sowohl in der Produktentwicklung, in der Softwareentwicklung und im UI/UX Design auf Personas, um unsere jeweilige Zielgruppe besser zu verstehen.

Du suchst Unterstützung bei deinem Software-Projekt? Kontaktiere uns und wir stellen Dir die richtigen Experten zur Seite!

In diesem Artikel zeigen wir dir:

  • Was genau unter einer Persona und einer Buyer Persona zu verstehen ist,

  • wie sich Personas von klassischen Zielgruppen unterscheiden,

  • warum sie so wirkungsvoll sind,

  • und wie Du in wenigen Schritten eine eigene erstellen kannst - inkl. Praxisbeispielen, Tools und Vorlagen.

Was ist eine Persona?

Eine Persona ist - wie bereits erwähnt - eine fiktive, aber auf realen Daten basierende Person. Diese steht stellvertretend für eine bestimmte Nutzer- oder Kundengruppe. Sie erhält einen Namen, ein Gesicht, demografische Merkmale, beruflichen Hintergrund, Ziele, Herausforderungen (z. B. im Umgang mit Technologien) und Verhaltensweisen. So wird aus abstrakten Nutzerprofilen ein greifbares Bild - mit dem sich Teams im Alltag identifizieren können.

Die Idee dahinter

Statt für eine anonyme Masse zu entwickeln oder zu vermarkten, richtet sich das Produkt oder die Kommunikation an eine konkrete Person mit echten Bedürfnissen.

Beispiel: Statt “Unsere Zielgruppe sind berufstätige Frauen zwischen 30 und 45” heißt es: “Sandra (35) ist Produktmanagerin, nutzt täglich digitale Lösungen, achtet auf Effizienz und wünscht sich einfache, zeitsparende Lösungen.

Personas helfen dabei, die tatsächlichen Vorstellungen und Erwartungen der Nutzer zu erkennen und gezielt in die Produktentwicklung einzubeziehen.

Vorlage Persona

Buyer Persona vs. Persona - gibt es einen Unterschied?

Ja - allerdings sind die Übergänge fließend und betreffen unterschiedliche Bereiche, wie zum Beispiel B2C- oder B2B-Kontexte:

Der Begriff der Persona beschreibt eine fiktive, aber realitätsnahe Darstellung eines typischen Nutzers. Der Fokus liegt hierbei auf dem Nutzerverhalten und den Nutzerszenarien, also darauf, wie Menschen ein Produkt tatsächlich verwenden. Personas werden vor allem im UX- und Produktdesign eingesetzt, um nutzerzentrierte Entscheidungen zu treffen und die Bedürfnisse der Anwender besser zu verstehen.

Im Gegensatz dazu konzentriert sich die Buyer Persona auf das Kaufverhalten und die Entscheidungsprozesse potenzieller Kunden. Sie wird typischerweise im Marketing und Vertrieb genutzt, um gezielte Kommunikationsstrategien zu entwickeln und Kaufanreize zu gestalten.

Die Zielgruppe wiederum beschreibt eine demografisch oder psychografisch definierte Gruppe von Menschen, die durch bestimmte Merkmale oder Interessen verbunden ist. Sie dient vor allem in der Strategie- und Marktanalyse als Grundlage, um Märkte zu segmentieren und Zielmärkte zu bestimmen.

Während klassische Personas vor allem im UX- und Produktkontext zum Einsatz kommen, zielt die Buyer Persona auf das Kaufverhalten ab und beantwortet Fragen wie:

  • “Was motiviert einen Kunden zum Kauf?”

  • “Über welche Kanäle lässt er sich erreichen?”

  • “Welche Einwände hat er?”

Die Zielgruppenbeschreibung bildet dabei den Ausgangspunkt für die Entwicklung von Personas, indem sie potenzielle Kunden anhand soziodemografischer und psychografischer Merkmale definiert und von der personalisierten, emotionalen Buyer Persona abgrenzt.

Vorlage Buyer Persona

Wie sieht eine Persona in der Praxis aus? Buyer Persona Beispiel "Stefan"

Produkt: Server- oder Cloud-Lösungen für den Mittelstand

Name: Stefan Müller

Alter: 41 jahre

Position: IT-Leiter bei einem mittelständischen Maschinenbau-Unternehmen

Ziele: Stabile IT-Lösungen, Integrationen in bestehende Systeme, Support-Sicherheit

Herausforderungen: Wenig Zeit für Evaluationen, begrenztes Budget

Zitat: "Ich will nicht jeden Monat das System neu denken - es muss laufen."

Entscheidungswege: Empfehlungen von Partnern, Produktdemos, Fachartikel

Informationsquellen: LinkedIn, Webinare, Fachblogs

Persona Grafik

Persona vs. Zielgruppe - Was sind die Unterschiede?

Eine Zielgruppe beschreibt eine klar abgegrenzte Gruppe von Personen, die ein Produkt, eine Dienstleistung oder eine Botschaft ansprechen soll. Sie wird meist anhand demografischer, geografischer, psychografischer oder verhaltensbezogener Merkmale definiert.

Eine Persona hingegen stellt einen typischen Vertreter der Zielgruppe dar, der mit individuellen Eigenschaften, Erwartungen und Verhaltensweisen ausgestattet ist.

Typische Merkmale einer Zielgruppe

  • Alter, Geschlecht, Einkommen, Bildungsstand

  • Beruf oder Branche

  • Interessen, Werte, Lebensstil

  • Kaufverhalten oder Nutzungsmuster

Beispiel einer Zielgruppe:

„Berufstätige Mütter zwischen 30 und 45 Jahren, die in urbanen Gebieten leben, Wert auf gesunde Ernährung legen und regelmäßig online einkaufen.“

Zielgruppen helfen, Marketingmaßnahmen zu fokussieren – sie sagen aber noch wenig darüber aus, wie diese Menschen denken, fühlen oder entscheiden. Genau hier setzen Personas an: Sie machen Zielgruppen lebendig und greifbar.

Eine Persona hingegen ist eine konkrete Vertreterin dieser Gruppe - mit Namen, Alltag, Zielen und konkreten Problemen. Sie helfen so, Entscheidungen menschlicher, gezielter und empathischer zu treffen.

Lupe und Mensch als Icon

Welche Vorteile bieten Personas?

Ob bei der Entwicklung eines Produkts, der Gestaltung einer Website oder der Planung einer Marketingkampagne - ohne klares Bild der Zielgruppe bleibt vieles im Nebel. Personas sorgen für klaren Fokus. Sie ermöglichen einen schnellen und übersichtlichen Blick auf die wichtigsten Nutzerinformationen. Personas machen aus rohen Daten echte Menschen und aus losen Annahmen konkrete Anforderungen.

Hier sind die wichtigsten Gründe, warum sie so wertvoll sind und warum wir bei der FIDA auf sie zählen

Vorteil 1: Gemeinsames Verständnis im Team

Personas helfen dabei, allen Beteiligten - vom Entwickler über das Marketing bis zur Geschäftsführung - auf eine einheitliche Sicht der Nutzer auszurichten. Beschlüsse werden nicht mehr aus dem Bauch heraus getroffen, sondern basieren auf einem geteilten Verständnis der Zielgruppe.

Vorteil 2: Nutzerzentrierte Produktentwicklung

Mit Personas lassen sich Funktionen, Inhalte und Prozesse gezielt auf die Bedürfnisse bestimmter Nutzergruppen abstimmen. Statt "alles für alle" zu entwickeln, können Teams konkrete Use Cases priorisieren - was zu höherer Usability und Nutzerzufriedenheit führt.

Vorteil 3: Effektivere Kommunikation & Ansprache

Im Marketing oder Vertrieb ermöglichen Buyer Personas eine gezielte, personalisierte Ansprache. Durch das Testen verschiedener Ansprachen lässt sich herausfinden, wie die Zielgruppe am effektivsten erreicht werden kann. Wer weiß, welche Fragen, Hürden oder Informationsbedürfnisse ein Käufer hat, kann seine Botschaften entsprechend anpassen - und so Conversion Rates steigern.

Vorteil 5: Zeit- und Ressourceneffizienz

Durch den klaren Fokus auf relevante Nutzergruppen lassen sich Entwicklungs- und Marketingressourcen effizienter einsetzen. Unnötige Features, irrelevante Inhalte oder Streuverluste in Kampagnen werden reduziert.

Vorteil 6: Mehr Empathie für echte Menschen

Personas helfen, Nutzer nicht als Datenpunkte oder "User" zu sehen, sondern als Menschen mit echten Bedürfnissen, Kontexten und Herausforderungen. Diese Empathie ist der Schlüssel zu guten UX-Maßnahmen.

Nicht jede Persona ist gleich - diese 4 Typen solltest du kennen

Je nach Ziel, Kontext und Anwendungsbereich können sich Personas stark unterscheiden. Personas werden in unterschiedlichen Bereichen wie Marketing, Vertrieb und Produktentwicklung eingesetzt, um gezielt auf die jeweiligen Anforderungen einzugehen.

Während im Produktdesign vor allem das Nutzerverhalten im Fokus steht, interessieren sich Vertrieb und Marketing eher für Motive und Entscheidungsprozesse. Daher ist es hilfreich, verschiedene Arten von Personas zu unterscheiden:

Typ 1: Nutzer Personas

Diese Persona repräsentiert eine typischen Anwender deines Produkts oder Services. Sie hilft UX-Teams dabei, Nutzungsgewohnheiten, Bedürfnisse, Frustrationen und Ziele besser zu verstehen - und Funktionen gezielt darauf auszurichten.

Einsatzbereich: UX-/Produktdesign, Customer Experience
Beispiel: "Anna (29), Marketing-Managerin, nutzt Weblösungen zur Kampagnenplanung, legt Wert auf Übersichtlichkeit und mobile Nutzung."

Typ 2: Buyer Personas

Im Marketing liegt der Fokus auf der Entscheidung zur Anschaffung - nicht unbedingt auf der täglichen Nutzung. Buyer Personas helfen, Kaufmotivationen, Einwände, Entscheidungsprozesse und Informationenquellen zu verstehen.

Einsatzbereich: Marketing, Kampagnenplanung
Beispiel: "Thomas (45), IT-Leiter, entscheidet über Softwareanschaffungen, achtet auf Sicherheit, Budget und Integration."

Typ 3: Negative Personas

Eine negative Personas beschreibt bewusst nicht die Zielgruppe - also Personen, die z. B. nicht ins Budget passen, kein echtes Kaufinteresse haben oder nicht profitabel sind. Sie helfen dabei, Streuverluste zu reduzieren.

Einsatzbereich: Kampagnensteuerung, Vertriebseffizienz
Beispiel: "Laura (22), Studentin, nutzt Gratisversionen, wechselt häufig und gibt kein Geld für digitale Produkte aus."

Typ 4: Proto Personas

Proto Personas entstehen ohne vorherige Nutzerforschung - meist aus internen Annahmen. Sie sind ein guter Startpunkt in frühen Projektphasen, sollten aber später durch echte Daten validiert werden. Proto Personas dienen dabei als schnelle, kostengünstige Methoden zur Zielgruppenanalyse.

Einsatzbereich: Ideation, MVP-Phase, agile Teams
Beispiel: Basieren auf Team-Workshops oder Erfahrungen der Gründer.

Steckbrief Grafik

Wie gehe ich bei der Persona Erstellung vor? - In 6 Schritten zur fertigen Persona

Die Erstellung ist kein Hexenwerk - erfordert aber eine strukturierte Herangehensweise und echtes Interesse an den Menschen, die Dein Produkt nutzen (oder kaufen) sollen.

Durch die Entwicklung von Personas haben Unternehmen die Möglichkeit, Kundenbedürfnisse gezielt zu erfassen und daraus fundierte Entscheidungen für die Produktentwicklung abzuleiten.

Hier ist eine praxisbewährte Schritt-für-Schritt-Anleitung:

Schritt 1: Ziel und Kontext definieren

Bevor du beginnst, stell dir folgende Fragen bzgl. der Persona:

  • Wofür brauchst du sie? (Produktentwicklung, UX, Marketing, Kampagne, etc.)

  • Welche Entscheidungen sollen damit unterstützt werden?

  • Wer wird damit arbeiten?

Tipp: Erstelle lieber mehrere spezifische Personas für einzelne Use Cases als eine übergreifende universelle.

Schritt 2: Datenquellen sammeln

Gute Personas basieren nicht auf dem Bauchgefühl, sondern auf echten Erkenntnissen bzw. Datenquellen:

  • Interviews mit Kunden oder Nutzern

  • Online-Befragungen (z. B. via Typeform oder Google Forms)

  • Web-Analytics & Nutzerdaten

  • Supportanfragen & Nutzerfeedback

  • Sales Insights & CRM-Daten (Informationen aus dem Customer Relationship Management-System)

  • Marktforschungsdaten/-studien

Tipp: Auch interne Quellen (z. B. Support, Vertrieb, Kundenservice) liefern wertvolle Perspektiven.

Schritt 3: Muster und Verhaltensweisen analysieren

Sammle Erkenntnisse und suche nach Wiederholungen, Mustern oder Gemeinsamkeiten:

  • Welche Ziele werden oft genannt?

  • Welche Herausforderungen tauchen regelmäßig auf?

  • Welche Entscheidungswege sind typisch?

Achte darauf, die gesammelten Antworten aus den Interviews und Umfragen strukturiert auszuwerten, um die wichtigsten Erkenntnisse für die Persona-Erstellung zu gewinnen.

Tipp: Gruppiere ähnliche Aussagen, um Cluster zu bilden. Daraus ergeben sich oft organisch 2 - 3 Kern-Personas.

Schritt 4: Attribute definieren

Jetzt wird es konkret: Gib Deiner Persona ein Gesicht und eine Persönlichkeit:

  • Name, Alter, Beruf, Branche

  • Bildungsstand, Einkommen, Familienstand

  • Ziele & Wünsche

  • Herausforderungen & Frustrationen

  • Verhalten & Mediennutzung

  • Entscheidungsfaktoren & Kaufmotive

  • Zitate, die ihre Haltung widerspiegeln

  • Die Merkmale der Persona sollten dabei stets auf die Entwicklung des Produktes abgestimmt werden.

Tipp: Vermeide Stereotypen und nutze echte Aussagen aus Interviews, um Authentizität zu erzeugen.

Schritt 5: Visualisieren & dokumentieren

Stelle die Persona übersichtlich dar – am besten auf einer A4-Seite oder in einer digitalen Lösung zum Teilen (z. B. Figma, o. Ä.): Die Vorstellung der Persona im Team fördert die Akzeptanz und das Verständnis für die Zielgruppe.

  • Portraitfoto (Stockfoto)

  • Kurze Biografie

  • Verhaltens- und Motivationsübersicht

  • Zentrale Bedürfnisse & Ziele

  • Zitate zur Einordnung

  • Medien-, Entscheidungsverhalten

Schritt 6: Im Team validieren & iterieren

Beziehe dein Team mit ein:

  • Stimmen alle mit der Persona überein?

  • Gibt es widersprüchliche Einschätzungen?

  • Was fehlt noch?

Personas sind keine einmalige Aufgabe, sondern lebendige Dokumente. Regelmäßige Updates auf Basis neuer Erkenntnisse sind sinnvoll. Die kontinuierliche Überprüfung und Weiterentwicklung der Personas ist entscheidend, um langfristig relevante und präzise Zielgruppenansprachen sicherzustellen.

5 Tipps zur Erstellung von Personas

Selbst wenn die Methodik klar ist, gibt es bei der Erstellung von Personas typische Stolperfallen. Eine Vorlage kann dabei als hilfreiches Tool dienen, um den Prozess strukturiert und effizient zu gestalten. Hier sind erprobte Best Practices, damit Deine Persona wirklich nützlich und wirksam werden - und nicht als PDF auf der Festplatte in Vergessenheit geraten.

Hier einige Tipps:

Tipp 1: Auf echten Daten aufbauen - nicht auf Annahmen

Klar: Man kann auch mit Proto Personas arbeiten. Doch langfristig sind reale Nutzerdaten unerlässlich. Interviews, Umfragen oder CRM-Daten liefern den entscheidenden Unterschied zwischen "vermutlich" und "wirklich relevant".

Tipp 2: Nicht zu viel erstellen

Mehr ist nicht immer besser. Zu viele Personas verwirren eher, als dass sie helfen. Die Faustregel: 2 - 4 Kern-Personas sind für die meisten Projekte völlig ausreichend - vor allem, wenn Du sie auf klar unterscheidbare Nutzerbedürfnisse ausrichtest.

Tipp 3: Greifbar und präsent machen

Eine Persona ist kein rein strategisches Dokument - sie soll im Alltag wirken. Hänge sie im Büro auf, teile sie in Meetings, verwende sie in Präsentationen. Die regelmäßige Verwendung der Personas im Arbeitsalltag erhöht ihre Wirksamkeit und stellt sicher, dass Nutzerbedürfnisse kontinuierlich in den Entwicklungsprozess einfließen. Je öfter sie sichtbar ist, desto besser wirkt sie als Entscheidungsgrundlage.

Tipp 4: Als lebende Dokumente behandeln

Märkte ändern sich. Nutzerbedürfnisse auch. Deshalb: Personas sollten regelmäßig überprüft und aktualisiert werden - z. B. nach größeren Produktänderungen, neuen Zielmärkten oder Feedback-Analysen.

Tipp 5: Zitate, Bilder und Storytelling nutzen

Gute Personas erzählen Geschichten. Statt nur Bullet Points aufzulisten, helfen kleine Narrative, um sich die Person wirklich vorzustellen. Besonders wirkungsvoll:

  • Originalzitate aus Interviews: "Ich nutze die App nur morgens im Zug - da muss alles schnell gehen."

  • Ein realistisches Foto statt Symbolbild

  • Ein typischer Tagesablauf oder Nutzungsszenario

Diese Tools kannst Du zur Erstellung von Personas Nutzen

Die besten Erkenntnisse bringen wenig, wenn sie nicht gut dokumentiert und kommuniziert werden. Die Erstellung und Nutzung von Personas Personas ist ein zentraler Bestandteil der Zielgruppenanalyse und Marketingplanung, da sie helfen, typische Vertreter der Zielgruppe zu definieren und deren Bedürfnisse gezielt anzusprechen. Zum Glück gibt es eine Vielzahl an Tools und Vorlagen, die dir helfen, Personas ansprechend und übersichtlich zu visualisieren - ganz ohne Designkenntnisse.

Hier ein Überblick über gängige Softwarelösungen - von simpel bis professionell:

Xtensio ist ein webbasiertes Tool, das sich auf die Erstellung von Personas spezialisiert hat. Mit seinen zahlreichen Templates und anpassbaren Vorlagen eignet es sich besonders gut für Teams in Marketing und Vertrieb, die schnell und visuell ansprechende Personas entwickeln möchten. Die Plattform legt Wert auf einfache Zusammenarbeit und klare Strukturen, was sie ideal für den professionellen Einsatz im strategischen Kontext macht.

Miro Logo

Miro bietet eine flexible und visuelle Umgebung in Form von digitalen Whiteboards, die eine kollaborative Erstellung von Personas ermöglichen. Das Tool wird häufig von UX- und Produktdesign-Teams genutzt, vor allem in Workshops oder bei der gemeinsamen Ideenentwicklung. Durch die Möglichkeit, in Echtzeit zu arbeiten und verschiedene Templates zu nutzen, eignet sich Miro besonders für kreative Prozesse im Team.

UXPressia ist ein spezialisiertes Tool für die Entwicklung von Personas und Customer Journeys. Es bietet strukturierte Vorlagen, detaillierte Analysefunktionen und eine enge Verbindung zwischen Persona- und Journey-Mapping. Damit ist es vor allem im UX-Design und Service Design beliebt, wo eine tiefgehende Betrachtung der Nutzererfahrungen notwendig ist.

Canva Logo

Canva stellt ebenfalls eine praktische Lösung dar, insbesondere für Einsteiger und Freelancer. Mit seinen vorgefertigten Persona-Vorlagen und dem einfachen Drag-and-drop-Designsystem lassen sich Personas schnell und optisch ansprechend gestalten. Canva ist ideal für alle, die ohne großen Aufwand professionelle Ergebnisse erzielen möchten.

Google Slides und Google Docs sind schließlich einfache, aber äußerst teamfähige Tools, die sich für erste Entwürfe oder kleinere Teams eignen. Sie sind schnell einsetzbar und erlauben eine unkomplizierte Zusammenarbeit in Echtzeit. Gerade wenn es darum geht, Ideen festzuhalten oder Konzepte gemeinsam zu entwickeln, bieten die Google-Tools eine leicht zugängliche und flexible Lösung.

Praxisbeispiel: Wie eine Persona ein Startup beeinflusst hat

Ein gutes Beispiel zeigt oft mehr Wirkung als zehn Theorien. Deshalb hier ein konkreter Use Case aus der Praxis, wie eine Persona dabei geholfen hat, ein Produkt klarer zu positionieren und gezielter weiterzuentwickeln.

Ausgangsituation

Ein SaaS-Startup bot Marketing-Automations-Lösungen für mittelständische Unternehmen (B2B) an.

Die Herausforderung:

Schwierigkeiten, die richtigen Zielgruppen anzusprechen und Marketingressourcen effizient zu nutzen. Bisherige Maßnahmen wirkten allgemein und streuten breit, ohne exakt auf die Zielgruppen-Bedürfnisse einzugehen.

Lösung: Datensammlung & Analyse

Das Team führt Interviews mit Bestandskunden und Testnutzern durch, wertet Feedback aus dem Support und Nutzungsdaten aus – und erstellt daraus zwei zentrale Personas. Durch die Erstellung mehrerer Personas Personas wurden unterschiedliche Nutzerprofile abgedeckt, um die Bedürfnisse, Motive und Verhaltensweisen der Zielgruppe besser zu verstehen. Aus den gesammelten Daten wurden eine Reihe von Personas erstellt – mit Eigenschaften wie Demografie, Schmerzpunkten, Motivationen, Entscheidungsfaktoren und bevorzugten Kanälen.

Nachfolgend wurden Marketing-Aktionen speziell auf die Personas zugeschnitten (Botschaften, Kanalwahl, Format). Produktentscheidungen wurden priorisiert nach Relevanz und die Personas wurden regelmäßig überprüft und angepasst basierend auf neuen Erkenntnissen aus Kampagnen und Nutzerfeedback.

Ergebnisse & Wirkung

Die Arbeit mit datenbasierten Personas hatte spürbare Auswirkungen:

  • 124 % mehr qualifizierte Leads: Durch die zielgerichtete Ansprache der richtigen Kundensegmente stieg die Leadgenerierung deutlich – ohne dass zusätzliche Werbebudgets nötig waren.

  • Mehr Sichtbarkeit im Web: Persona-spezifische Inhalte führten zu einem Anstieg des organischen Traffics – ein Zeichen dafür, dass die Inhalte besser auf reale Suchintentionen und Nutzerbedürfnisse abgestimmt waren.

  • Kürzerer Sales Cycle: Die Zeit, die ein potenzieller Kunde im Verkaufsprozess verbrachte, verkürzte sich signifikant – weil die Botschaften, Kanäle und Inhalte passgenauer waren.

  • Messbarer Umsatzanstieg im Marketing: Die Conversion-Rates verbesserten sich, weil Kampagnen exakt auf die Entscheidungslogik der Buyer Personas zugeschnitten wurden.

Durch die konsequente Ausrichtung auf real definierte Personas konnte das Startup gezielter kommunizieren, schneller verkaufen und effizienter skalieren.

Fazit: Personas sind mehr als ein hübsches PDF! Nutze Sie als strategisches Werkzeug

Ob im UX-Design, im Marketing oder in der Produktentwicklung – Personas schaffen Klarheit. Sie helfen Teams, sich in die Perspektive realer Menschen hineinzuversetzen und Entscheidungen zielgerichtet, nutzerzentriert und fundiert zu treffen.

Richtig erstellt und eingesetzt, sind Personas:

  • ein gemeinsames Referenzbild im Team,

  • ein Filter für Prioritäten,

  • ein Wegweiser für Kommunikation und Design.

Dabei gilt:
Eine Persona ist kein Selbstzweck. Ihre Kraft entfaltet sie immer dann, wenn sie aktiv genutzt wird – in der Ideenfindung, in Konzepten, in Meetings, im Testing. Wer seine Nutzer kennt, entwickelt bessere Lösungen. Wer sie versteht, entwickelt relevante Produkte.

Tipp zum Mitnehmen:
Fang klein an. Sprich mit echten Menschen. Und entwickle Personas, die mehr tun, als nur an der Wand zu hängen – Personas, die Entscheidungen verändern.

Du suchst nach Unterstützung in deinem Software Projekt, zum Beispiel bei der Erstellung von Personas oder im UX-Design? Dann bist du bei der FIDA genau Richtig!

FAQ - Wie erstelle ich eine Persona?

Eine Persona ist eine fiktive, aber datenbasierte Repräsentation einer Nutzergruppe. Sie hilft Deinem Team, sich besser in Nutzer:innen hineinzuversetzen und Entscheidungen (Design, Funktionen, Kommunikation) stärker am tatsächlichen Nutzerverhalten auszurichten.

Wir erstellen Personas in 6 Schritten – von Zieldefinition, Datensammlung und Mustererkennung bis zu Visualisierung und Validierung – um eine fundierte Persona zu gestalten.

Du kannst auf Interviews, Nutzerbefragungen, Webanalytics, CRM-Daten, Supportfeedback und Marktforschung zurückgreifen. Wichtig ist: Die Daten sollten realistisch sein und Muster sowie Gemeinsamkeiten aufzeigen.

Eine Persona fokussiert sich auf Nutzung, Verhalten und Bedürfnisse. Eine Buyer Persona hingegen beschreibt eher Kaufmotive, Entscheidungsprozesse und wie potenzielle Kund:innen zum Kauf kommen. Beide Konzepte lassen sich kombinieren.

Am besten wählst Du 2–4 Kern-Personas, die sich deutlich voneinander unterscheiden. Zu viele Personas können verwirrend sein und verhindern fokussierte Strategien.

Personas sollten als „lebende Dokumente“ verstanden werden: Überprüfe sie regelmäßig mit neuen Daten, Nutzerfeedback oder veränderten Marktbedingungen. Iteration ist zentral.

Im Blogbeitrag werden Tools wie Xtensio, Miro, UXPressia oder einfache Lösungen wie Google Slides / Google Docs genannt – je nachdem, wie visuell, kollaborativ und komfortabel das Tool sein soll.

Über den Autor

Christopher Alain Walter ist Softwareentwickler bei der FIDA und vereint technisches Know-how mit einem geschulten Auge für Nutzererlebnisse. Als Fullstack-Entwickler mit Schwerpunkt auf Frontend-Entwicklung legt er besonderen Wert auf schlanke, performante und stabile Lösungen. Sein langjähriges Interesse an UX/UI-Design führte ihn schließlich zur Zertifizierung als UX- & Usability-Experte. Mit strategischem Denken und Kreativität entwickelt er nutzerorientierte und innovative Konzepte, die Technik und Design harmonisch verbinden.