
UX/UI verstehen: Grundlagen, Methoden & Best Practices
Häufig entscheidet das Design darüber, ob Nutzer einem digitalen Produkt treu bleiben oder es verlassen. UX/UI-Design umfasst dabei weit mehr als die reine visuelle Gestaltung. Ziel ist es, für eine klar definierte Zielgruppe ein Produkt zu entwickeln, das zweckmäßig, einfach zu bedienen und klar strukturiert ist – und den Nutzer in seinen unterschiedlichen Lebenssituationen optimal unterstützt.
Ein gutes UX/UI-Design ist kein Zufallsprodukt, sondern das Ergebnis gezielter Planung, fundierter Analyse und durchdachter Gestaltung. Die zentralen Fragen lauten:
Was genau steckt hinter den Begriffen UX und UI?
Warum sind sie für digitale Produkte unverzichtbar?
Und welche Aufgaben übernimmt ein UX/UI-Designer?
Um Missverständnisse zu vermeiden, ist es wichtig, die Begriffe UX (User Experience) und UI (User Interface) klar zu definieren.
Der Begriff UX bezeichnet das gesamte Nutzererlebnis, also wie sich ein Nutzer bei der Interaktion mit einem Produkt fühlt, während UI sich auf die visuelle Gestaltung und die Interaktionselemente konzentriert.
Der Unterschied zwischen beiden Disziplinen liegt in ihren jeweiligen Schwerpunkten: UX stellt das Nutzererlebnis und die Nutzerführung in den Vordergrund, UI legt den Fokus auf die Ästhetik und das Design der Benutzeroberfläche.
Da der Begriff UX häufig missverstanden wird, ist eine genaue Begriffsabgrenzung essenziell. In diesem Blogbeitrag stehen die wichtigsten Unterschiede und Schwerpunkte im UX/UI-Design im Vordergrund.
Wir geben Dir einen strukturierten Überblick über die Grundlagen von UX und UI und zeigen, wie sie zusammenwirken, um digitale Erlebnisse spürbar zu verbessern.
Bei der FIDA unterstützen wir Dich von der Analyse bis zur Umsetzung. Unsere UX/UI-Dienstleistungen bringen auch Dein Projekt voran.
Was ist UX-Design? Definition, Ziele & Wirkung
Die User Experience – auf Deutsch: Nutzererfahrung – beschreibt das gesamte Erlebnis, das eine Person bei der Interaktion mit einem digitalen Produkt, einem System oder einer Dienstleistung hat. Dieses gesamte Erlebnis wird auch als Benutzererlebnis bezeichnet. Dabei ist nicht nur relevant, ob ein Produkt funktioniert, sondern auch, wie es sich anfühlt, es zu nutzen. Wichtige Fragen sind:
Wie intuitiv ist die Bedienung?
Wie effizient lassen sich Aufgaben erledigen?
Fühlen sich Nutzer sicher und verstanden?
Finden sie sich leicht zurecht und erreichen ihre Ziele ohne Frustration?
Die internationale Norm DIN EN ISO 9241-210 definiert UX als:
„Die Wahrnehmungen und Reaktionen einer Person, die sich aus der tatsächlichen und/oder erwarteten Nutzung eines Produkts, Systems oder einer Dienstleistung ergeben.“
Hierbei werden auch Dienstleistungen explizit berücksichtigt.
Diese Definition macht deutlich: UX beginnt schon vor der ersten Nutzung – etwa durch Erwartungen (z. B. an Bedienbarkeit, Geschwindigkeit oder Sicherheit), Vorwissen oder frühere Erfahrungen – und wirkt weit über den Nutzungsmoment hinaus, zum Beispiel durch Zufriedenheit, Vertrauen oder Frustration.
UX ist ein ganzheitlicher Ansatz, der sowohl kognitive als auch emotionale Aspekte berücksichtigt: Erwartungen, Wahrnehmungen, Motivation, Gewohnheiten, Vertrauen und das Gefühl, mit einem Produkt gerne zu interagieren. Eine gute UX kann Begeisterung auslösen und langfristige Bindung schaffen, eine schlechte UX hingegen dauerhaft abschrecken. Die Benutzererfahrung spielt dabei eine zentrale Rolle, da sie maßgeblich die Nutzerzufriedenheit und das gesamte Benutzererlebnis beeinflusst.
Wichtig: User Experience ist nicht objektiv messbar, da sie stark von individuellen Kontexten, Zielen und mentalen Modellen abhängt. Was für eine Nutzergruppe intuitiv wirkt, kann für eine andere verwirrend sein. Daher sollte UX immer als fortlaufender Prozess verstanden werden, der Nutzer kontinuierlich einbezieht – durch Tests, Feedback, Analysen und Optimierungen. UX Designer und User Experience Designer gestalten UX Designs und setzen dabei gezielt Schwerpunkte, um die Nutzerfreundlichkeit und das Benutzererlebnis stetig zu verbessern.
Wir bei FIDA – setzen gezielt Schwerpunkte, um die Nutzerfreundlichkeit und Deiner digitalen Produkte stetig zu verbessern.
Praxisbeispiel: Wie UX den Checkout-Prozess verbessert
Ein Onlineshop stellte fest, dass viele Kunden ihren Warenkorb gefüllt, den Kauf aber kurz vor Abschluss abgebrochen haben. Durch eine UX-Analyse wurde deutlich: Der Checkout-Prozess war zu komplex – die Nutzer mussten sich registrieren, mehrere Formulare ausfüllen und wurden durch unnötige Schritte aufgehalten.
Nach einer Neugestaltung mit Fokus auf UX wurde ein Gast-Checkout eingeführt, das Formular auf wenige Pflichtfelder reduziert und ein klarer Fortschrittsbalken eingebaut. Das Ergebnis: 25 % weniger Kaufabbrüche und eine deutliche Steigerung der Kundenzufriedenheit.

Die 4 UX-Säulen: Nützlichkeit, Usability, Ästhetik, Accessibility
Eine überzeugende User Experience basiert auf klar definierten Qualitätsmerkmalen. Vier Aspekte sind besonders relevant:
Nützlichkeit – Relevanz vor Funktionalität
Ein Produkt kann technisch einwandfrei arbeiten – doch wenn es keinen echten Mehrwert bietet, wird es kaum genutzt. Nützlichkeit bedeutet, konkrete Bedürfnisse zu erfüllen und reale Probleme zu lösen. Dieses Ziel erfordert ein tiefes Verständnis der Zielgruppe, ihrer Nutzungskontexte, Aufgaben und Erwartungen.Benutzbarkeit – Einfachheit in der Anwendung
Benutzbarkeit (Usability) beschreibt, wie leicht und effizient sich ein Produkt bedienen lässt. Nutzer sollten sich intuitiv zurechtfinden, ohne lange Erklärungen oder Schulungen. Gute Usability bedeutet, logisch durch Aufgaben zu führen, unnötige Komplexität zu vermeiden und Nutzer bei der Fehlererkennung und -korrektur zu unterstützen. Die Benutzerfreundlichkeit ist dabei ein zentrales Element der User Experience, da sie die Zufriedenheit und den Erfolg eines Produkts maßgeblich beeinflusst.Ästhetik – Design, das Vertrauen aufbaut
Visuelles Design ist mehr als eine optische Frage. Ein ansprechendes Erscheinungsbild signalisiert Qualität und Professionalität. Studien zeigen, dass Nutzer gut gestaltete Interfaces oft auch als funktionaler wahrnehmen – selbst bei technisch identischen Produkten. Ästhetik trägt somit direkt zur positiven Wahrnehmung der UX bei.Zugänglichkeit – Für alle nutzbar
Ein Produkt sollte unabhängig von Alter, Erfahrung oder Einschränkungen zugänglich sein. Barrierefreiheit (Accessibility) umfasst u. a. Screenreader-Kompatibilität, Tastaturnavigation und ausreichende Kontraste.Seit dem 28. Juni 2025 ist sie durch das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) für viele digitale B2C-Angebote verpflichtend – etwa Websites, Apps, Online-Shops und digitale Services. Grundlage bilden etablierte Standards wie WCAG 2.1 (AA), EN 301 549 und BITV 2.0.
Zur Umsetzung helfen Tools wie WAVE, axe DevTools, Contrast Checker oder Screenreader-Tests (NVDA, VoiceOver, JAWS).
Barrierefreiheit ist damit nicht nur ein rechtlicher Faktor, sondern ein zentraler Bestandteil guter User Experience. Kenntnisse über Barrierefreiheit und Usability-Standards sind für Designer unerlässlich, um eine wirklich zugängliche und benutzerfreundliche Lösung zu schaffen.


UX-Fehler vermeiden: Häufige Stolpersteine & Best Practices
Nützlichkeit: Relevanz vor Feature-Fülle
Problem: Entwicklung ohne fundiertes Verständnis realer Nutzerbedürfnisse.
Folge: Vorhandene Funktionen werden nicht genutzt.
Tipp: Nutzerforschung frühzeitig einbinden – beispielsweise durch Interviews, Umfragen oder Nutzertests.
Keine fehlerrobuste Bedienung
Problem: Zu viele Funktionen oder uneinheitliche Navigation.
Folge: Überforderung, Abbrüche oder vermehrte Fehler.
Tipp: Aufgabenanalyse durchführen und konsequent auf das Wesentliche reduzieren („Less is more“).
Vernachlässigtes visuelles Design (Ästhetik)
Problem: Funktionalität vorhanden, aber optisch unattraktiv oder veraltet.
Folge: Negativer Ersteindruck, mangelndes Vertrauen.
Tipp: Einheitliches Designsystem, klare visuelle Hierarchie, hochwertige Typografie und Farbgestaltung.
Fehlende Barrierefreiheit (Zugänglichkeit)
Problem: Inhalte sind nicht per Tastatur steuerbar oder kontrastarm gestaltet.
Folge: Ausschluss bestimmter Nutzergruppen, z. B. ältere Menschen oder Personen mit Sehbeeinträchtigungen.
Tipp: Barrierefreiheitsstandards (z. B. WCAG 2.1, oder BITV 2.0) beachten und Accessibility-Checks in den Designprozess integrieren.
Mit uns stellst Du sicher, dass Dir keine dieser Fehler unterlaufen. Wir unterstützen Dich dabei, dass Dein UI/UX-Design von Anfang an klar, intuitiv und nutzerfreundlich ist. So verhinderst Du komplizierte Prozesse, unübersichtliche Navigation oder fehlende Nutzerführung - und sorgst dafür, dass Deine Kunden zufrieden bleiben.
Der UX-Prozess: Von Research über Prototyping bis Iteration
UX-Design ist weit mehr als die visuelle Gestaltung einer Benutzeroberfläche – es handelt sich um einen umfassenden Prozess, der das gesamte digitale Nutzungserlebnis berücksichtigt. Im Mittelpunkt stehen dabei die Menschen, die das Produkt verwenden: ihre Bedürfnisse, Erwartungen, Fähigkeiten und Emotionen.
Ein effektiver UX-Designprozess beginnt mit dem Verständnis des Nutzungskontexts. Wichtige Fragen sind:
Wer sind die Nutzer?
Was wollen sie erreichen?
Welche Herausforderungen treten bei der Nutzung auf?
Um diese Fragen zu beantworten, kommen Methoden wie Nutzerinterviews, Kontextanalysen, Umfragen oder Beobachtungen zum Einsatz. Ziel ist es, ein möglichst genaues Bild der tatsächlichen Anforderungen zu erhalten – jenseits von Annahmen oder rein geschäftlichen Perspektiven.
Auf Basis dieser Erkenntnisse entstehen Personas, User Journeys und Szenarien, die als Grundlage für die Konzeption dienen. Erste Ideen werden in Wireframes, Mockups und Prototypen überführt, die anschließend mit realen Nutzern getestet und iterativ optimiert werden.
UX-Design bedeutet daher nicht nur, etwas zu gestalten, sondern vor allem, ein Problem zu lösen – mit klarer Ausrichtung auf Nutzerfreundlichkeit, Zielerreichung und emotionaler Qualität.
Oft erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit UI-Designern, Entwicklern und Produktverantwortlichen, um technische Umsetzbarkeit und strategische Ziele miteinander in Einklang zu bringen.
Ein gelungenes UX-Design erkennt man daran, dass Nutzer möglichst wenig über das Interface nachdenken müssen und sich vollständig auf ihre Aufgabe konzentrieren können.
User Research: Methoden, Tools & Beispiele aus der Praxis
Nutzerforschung bildet das Fundament jeder erfolgreichen UX-Strategie. Nur wer die tatsächlichen Bedürfnisse, Verhaltensweisen und Erwartungen der Nutzer kennt, kann Produkte gestalten, die relevant, intuitiv und überzeugend sind. UX ist kein Ratespiel – fundierte Erkenntnisse sind die Grundlage.
Qualitativ vs. quantitativ: Wann welche Methode?
UX-Research lässt sich grob in zwei Kategorien einteilen:
Qualitative Methoden liefern tiefe Einblicke in Denkweisen, Motivationen und Probleme. Sie beantworten das Warum hinter dem Nutzerverhalten.
Quantitative Methoden erfassen Verhalten in Zahlen und sichern Trends statistisch ab. Sie beantworten das Was, Wie oft und Wie viele.
Gängige Methoden im Überblick
Interviews: Direkte Gespräche mit Nutzern zur Erkundung von Bedürfnissen, Erwartungen und Erfahrungen.
Befragungen/Umfragen: Standardisierte Datenerhebung, ideal für größere Stichproben.
Usability-Tests: Beobachtung realer Nutzer bei der Ausführung konkreter Aufgaben, um Schwachstellen und Optimierungspotenziale zu identifizieren.
Contextual Inquiry: Beobachtung und Befragung der Nutzer im tatsächlichen Nutzungskontext.
Card Sorting: Methode zur Entwicklung intuitiver Navigationsstrukturen.
A/B-Tests: Vergleich zweier Varianten einer Lösung im Live-Betrieb mit messbaren Ergebnissen.
Heatmaps & Session Recordings: Visualisierung von Klick-, Scroll- und Ausstiegsverhalten auf einer Website.

Tools zur Unterstützung der UX-Research
Hotjar, Clarity, Crazy Egg – Heatmaps und Verhaltensaufzeichnungen.
Maze, Optimal Workshop, UsabilityHub – Remote-Testing, Card Sorting, Designentscheidungen testen.
Typeform, SurveyMonkey, Google Forms – Gestaltung und Auswertung von Umfragen.
Lookback, UserZoom, Dovetail – Remote-Interviews, Session-Aufzeichnungen, Dokumentation von Erkenntnissen.
Warum Nutzerforschung unverzichtbar ist
In der Praxis zeigt sich häufig: Was im Entwicklungsteam logisch erscheint, funktioniert für reale Nutzer oft ganz anders. Nutzerforschung schafft Empathie, widerlegt Annahmen und sorgt dafür, dass UX-Entscheidungen auf echten Bedürfnissen basieren – nicht auf Meinungen.
Wir begleiten Dich durch den gesamten UX- und UI-Prozess – von der ersten Research-Phase über Prototyping bis hin zum Testing. So stellen wir sicher, dass jede Entscheidung auf echten Nutzerbedürfnissen basiert und Dein digitales Produkt Schritt für Schritt optimiert wird.

Personas & User Journeys: Zielgruppen greifbar machen
Um Nutzer konsequent in den Mittelpunkt zu stellen, reicht es nicht aus, nur Daten zu sammeln. Es braucht ein greifbares Bild der Menschen, für die ein Produkt entwickelt wird. Zwei zentrale Werkzeuge im UX-Design sind hierbei Personas und User Journeys.
Personas – Repräsentative Nutzermodelle
Personas sind fiktive, aber realitätsnahe Nutzerprofile, die auf Daten aus der Nutzerforschung basieren. Sie repräsentieren typische Vertreter der Zielgruppe – inklusive ihrer Ziele, Bedürfnisse, Verhaltensmuster und potenziellen Herausforderungen bei der Nutzung.
Eine gute Persona enthält u. a.:
Name, Alter, Beruf (fiktiv)
Ziele und Aufgaben im Kontext des Produkts
Erwartungen, Frustrationen und Bedürfnisse
Technische Affinität und bevorzugte Geräte
Zitate oder Aussagen, die die Denkweise verdeutlichen
Ziel: Personas machen abstrakte Zielgruppen greifbar. Sie helfen Design-Teams und den Stakeholdern, sich in reale Nutzer hineinzuversetzen und deren Perspektive in Entscheidungen einzubeziehen – besonders bei Diskussionen im Team.

User Journeys – Die Nutzerreise nachvollziehen
User Journeys bzw. die User Journeys Map visualisieren den Weg, den ein Nutzer innerhalb eines Produkts geht, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen – z. B. ein Konto zu eröffnen, eine Bestellung abzuschließen oder ein Problem zu melden.
Eine typische Journey zeigt:
Die einzelnen Schritte (Touchpoints)
Emotionale Zustände des Nutzers pro Schritt
Erwartungen, Fragen oder Unsicherheiten
Potenzielle Barrieren oder Frustrationspunkte
Ziel: User Journeys helfen, kritische Momente im Nutzungserlebnis zu identifizieren und gezielt zu verbessern – etwa durch bessere Hilfestellungen, kürzere Prozesse oder klarere Kommunikation.

Zusammenspiel von Personas und User Journeys
Kombiniert eingesetzt, ermöglichen diese Methoden ein detailliertes Verständnis darüber, wer etwas tut, warum es getan wird – und an welchen Stellen Probleme oder Potenziale liegen.
Sie sind unverzichtbare Werkzeuge für nutzerzentrierte und wirkungsvolle UX-Konzepte.
Usability-Tests: Planung, Durchführung & Auswertung
Usability-Tests zählen zu den wirksamsten Methoden, um zu ermitteln, wie verständlich, effizient und zufriedenstellend ein digitales Produkt tatsächlich ist. Anstatt auf Annahmen oder interne Meinungen zu vertrauen, zeigen diese Tests, wie echte Nutzer mit dem System interagieren – einschließlich Stolpersteinen, Missverständnissen und unerwartetem Verhalten.
Warum Usability-Tests unverzichtbar sind
Selbst sorgfältig konzipierte Konzepte können in der Praxis scheitern, wenn Nutzer sie anders interpretieren als geplant. Usability-Tests helfen, solche Lücken frühzeitig zu erkennen – bevor erheblicher Zeit- und Kostenaufwand in die finale Umsetzung fließt. Sie sind ein zentrales Element jedes nutzerzentrierten Designprozesses.
Ablauf eines Usability-Tests
Ein typischer Test umfasst folgende Schritte:
Zieldefinition: Festlegen, was geprüft werden soll (z. B. Navigation, Registrierung, Checkout-Prozess).
Teilnehmerauswahl: Rekrutieren repräsentativer Nutzer, idealerweise basierend auf den erstellten Personas.
Testszenarien formulieren: Konkrete Aufgaben, die Nutzer im Test lösen sollen (z. B. „Finden Sie das Rücksendeformular“).
Beobachtung & Dokumentation: Analyse der Interaktionen, idealerweise unter Einsatz der Thinking-Aloud-Methode.
Auswertung & Ableitungen: Identifikation von Fehlerquellen, Barrieren und Optimierungsmöglichkeiten.
Erfolgsfaktoren für Usability-Tests
Neutralität: Testleiter sollten nicht eingreifen, um Ergebnisse nicht zu verfälschen.
Realistische Testumgebung: Nutzung der Endgeräte und Kontexte, in denen das Produkt tatsächlich eingesetzt wird.
Kleine Stichproben reichen: Bereits 5–7 Nutzer können über 80 % der Usability-Probleme aufdecken (Jakob Nielsen).
Iteration: Tests sind keine einmaligen Ereignisse, sondern Bestandteil eines fortlaufenden Optimierungsprozesses.
Tools für Remote-Usability-Tests
Lookback, UserTesting, Maze, PlaybookUX – Plattformen für Videotests, Interviews und Aufgaben.
FigJam, Miro – für kollaborative Analyse und Nachbereitung.
motionale UX: Psychologie, Mikrointeraktionen & Vertrauen
UX-Design zielt nicht nur auf Funktionalität und Benutzbarkeit ab, sondern auch darauf, positive emotionale Erlebnisse zu schaffen.
Nutzer entscheiden nicht ausschließlich rational, ob sie ein Produkt mögen oder weiterempfehlen – ihre Gefühle während der Nutzung spielen eine wesentliche Rolle.
Bedeutung von Emotionen in der UX
Emotionen wirken schneller als logische Überlegungen. Innerhalb von Millisekunden entscheidet das Gehirn, ob ein Produkt sympathisch erscheint und ob die Interaktion fortgesetzt wird.
Ein reibungslos funktionierendes Produkt mag effizient sein, bleibt aber austauschbar. Emotionale Gestaltung hingegen verankert Erlebnisse im Gedächtnis.
Beispiele:
Freundliche Mikrotexte („Du hast es fast geschafft!“) erzeugen Motivation.
Sanfte Animationen beim Abschluss einer Aufgabe lösen Freude aus.
Klare, empathische Fehlermeldungen schaffen Vertrauen.
Psychologische Prinzipien in der UX
Hick’s Law: Weniger Auswahl beschleunigt Entscheidungen.
Fitts’s Law: Nähe und Größe von Interaktionselementen beeinflussen die Bedienbarkeit.
Peak-End-Rule: Nutzer erinnern sich besonders an den emotionalen Höhepunkt und das Ende einer Interaktion.
Reciprocity-Effekt: Kleine „Geschenke“ wie kostenlose Testzeiträume fördern positive Reaktionen.
Fazit: In gesättigten Märkten entscheiden oft emotionale Faktoren über den Erfolg. Design, Tonalität, Animationen und Mikrointeraktionen schaffen Bindung und Vertrauen.
UX-Beratung: Leistungen, Ablauf & Mehrwert für Unternehmen
Mit unserer UX-Beratung unterstützen wir Dich dabei, die Nutzererfahrung Deiner digitalen Produkte strategisch und methodisch zu optimieren. Unsere Experten bringen eine unabhängige Perspektive, fundiertes Fachwissen und eine strukturierte Herangehensweise ein, um Schwachstellen zu identifizieren und konkrete Verbesserungen umzusetzen. So stellst Du sicher, dass Deine Nutzer begeistert bleiben – vom ersten Klick bis zum letzten Schritt im Prozess.
Typische Leistungen
UX-Audits und heuristische Evaluation bestehender Produkte
Nutzerforschung und Zielgruppenanalyse
Einführung nutzerzentrierter Prozesse
Begleitung bei Neuentwicklungen oder Relaunches
Schulung von Teams in UX-Methoden und -Tools
Unsere UX-Beratung lohnt sich besonders, wenn intern wenig UX-Know-how vorhanden ist, digitale Produkte stagnieren oder wiederkehrendes Nutzerfeedback auf Probleme hinweist.
Sie ist kein einmaliger Workshop, sondern kann als strategischer Partner auf Zeit agieren – für bessere Entscheidungen und nachhaltige Ergebnisse.
UX-Strategie: Vision, KPIs & Verankerung im Produktprozess
Eine UX-Strategie ist der langfristige Plan, wie ein Unternehmen systematisch eine konsistente, wertschöpfende Nutzererfahrung sicherstellt – abgestimmt auf Geschäftsziele, Nutzerbedürfnisse und technische Rahmenbedingungen. Sie verbindet Vision, Zielgruppenverständnis und konkrete UX-Maßnahmen.
Zentrale Elemente einer UX-Strategie
Definition einer UX-Vision: Langfristiges Zielbild des Nutzungserlebnisses
Nutzerforschung & Segmentierung: Präzise Kenntnis der Kernzielgruppen
UX-Ziele und KPIs: Messbare Erfolgskennzahlen
Integration in Produktentwicklungsprozesse: Regelmäßige Einbindung von UX
Aufbau von UX-Kompetenz und -Kultur: Schulungen, Standards, Tools, Rollen
Ohne klare Strategie bleibt UX oft reaktiv. Mit einer durchdachten UX-Strategie wird sie proaktiv, messbar und steuerbar – und hilft, fundierte Prioritäten zu setzen.
Was ist User Interface Design - Elemente, Muster & Designsysteme?
Das User Interface ist die visuelle und funktionale Schnittstelle zwischen Mensch und digitalem Produkt. Es ist der Bereich, den Nutzer sehen, berühren und bedienen. Ein gut gestaltetes UI führt die Nutzer intuitiv durch Prozesse, kommuniziert Zustände klar und unterstützt sie bei der Zielerreichung.
Bestandteile des UI
Buttons, Formulare, Slider und Menüs
Layouts, Farbschemata, Typografie und Icons
Animationen, Übergänge und visuelles Feedback
Ein professionell gestaltetes UI vermittelt nicht nur Informationen, sondern auch Stimmung, Stil und Markenidentität.
UX vs. UI: Unterschiede, Zusammenspiel & Beispiele
Obwohl UX und UI oft gemeinsam genannt werden, handelt es sich um unterschiedliche Disziplinen:
Obwohl UX und UI häufig in einem Atemzug genannt werden, handelt es sich um zwei unterschiedliche, aber eng miteinander verzahnte Disziplinen. Während UX (User Experience Design) das Gesamterlebnis in den Fokus rückt, also wie sich ein Produkt anfühlt, wie intuitiv es nutzbar ist und ob Nutzer ihre Ziele effizient erreichen, beschäftigt sich UI (User Interface Design) mit der visuellen und funktionalen Gestaltung der Oberfläche.
UX basiert stark auf Forschung, Nutzerbedürfnissen und Verhaltensanalysen, UI dagegen auf Ästhetik, Markenidentität und konsistentem Designsystem. Erst im Zusammenspiel entstehen digitale Produkte, die nicht nur gut aussehen, sondern auch gern und erfolgreich genutzt werden.
Vereinfachte Metapher:
UX = das „Gefühl“ beim Restaurantbesuch (Reservierung, Atmosphäre, Service).
UI = das „Tischgedeck“ (Speisekarte, Teller, Besteck, Anordnung).
Nur das Zusammenspiel beider Disziplinen schafft ein ganzheitliches und überzeugendes Nutzungserlebnis.
7 Prinzipien guten UI-Designs: Konsistenz, Hierarchie & Feedback
Konsistenz: Wiederkehrende Elemente helfen Nutzern, sich schneller zurechtzufinden.
Visuelle Hierarchie: Wichtige Inhalte werden durch Größe, Farbe, Position oder Kontrast hervorgehoben.
Feedback: Jede Interaktion erhält eine klare visuelle oder akustische Rückmeldung.
Affordance: Elemente zeigen durch ihre Gestaltung, wie sie genutzt werden können.
Fehlertoleranz: Design verhindert Fehler oder ermöglicht eine einfache Korrektur.
Barrierefreiheit: UI ist für alle Nutzergruppen zugänglich.
Simplicity/Reduktion: Konzentration auf das Wesentliche, unnötige Elemente vermeiden.
Diese Prinzipien sorgen nicht nur für eine optisch ansprechende Gestaltung, sondern auch für eine effektive und inklusive Nutzung.
UX/UI-Designer: Aufgaben, Skills & Tools
UX/UI-Designer schlagen die Brücke zwischen den Nutzern und digitalen Produkten. Sie stellen sicher, dass Anwendungen nicht nur gut aussehen, sondern auch intuitiv, verständlich und zielführend sind. Ihre Aufgabe besteht darin, Nutzerbedürfnisse in konkrete, funktionierende und ästhetische Lösungen zu übersetzen.
Zwei Rollen, oft in einer Position vereint
In vielen Unternehmen wird die Position des UX/UI-Designers als Kombinationsrolle verstanden – also jemand, der sowohl die Nutzererfahrung (UX) konzipiert als auch das visuelle Interface (UI) gestaltet.
In größeren Teams sind UX und UI häufig getrennt, während in kleineren Projekten eine Person beide Aufgaben übernimmt.
Tätigkeiten im UX-Bereich
Durchführung von Nutzerforschung (Interviews, Umfragen, Tests)
Entwicklung von Personas, User Journeys und Informationsarchitekturen
Konzeption von Nutzerflüssen (User Flows) und Interaktionslogiken
Erstellung von Wireframes und Low-Fidelity-Prototypen
Planung und Durchführung von Usability-Tests
Abstimmung mit Product Ownern, Entwicklern und Stakeholdern
Tätigkeiten im UI-Bereich
Gestaltung visueller Interfaces auf Grundlage der UX-Konzeption
Auswahl von Farben, Typografie, Icons und UI-Elementen
Erstellung von High-Fidelity-Designs und interaktiven Prototypen (z. B. in Figma)
Entwicklung und Pflege von Designsystemen
Sicherstellung von Konsistenz und Barrierefreiheit
Übergabe der Designs an Entwickler (z. B. via Styleguides)
Soft Skills und Werkzeuge
Gute UX/UI-Designer vereinen kreative und analytische Fähigkeiten mit Empathie, Kommunikationsstärke und technischem Verständnis.
Typische Tools sind unter anderem:
Figma, Sketch, Adobe XD (UI-Design & Prototyping)
Miro, FigJam (Workshops, Nutzerreisen, Ideation)
Maze, Lookback, Hotjar (Nutzerforschung und Testing)
Ziel: Ein Produkt, das nicht nur optisch überzeugt, sondern funktional, verständlich und gern genutzt wird.
Fazit: Warum UI/UX den Produkterfolg bestimmt
Gutes UX/UI-Design ist weit mehr als ein ästhetisches Detail – es entscheidet, wie sich Deine Nutzer in einem digitalen Produkt fühlen, wie effizient sie ihre Ziele erreichen und ob sie Dein Produkt weiterempfehlen. Wenn Du die Bedürfnisse Deiner Nutzer konsequent in den Mittelpunkt stellst und Design strategisch einsetzt, schaffst Du Erlebnisse, die nicht nur funktionieren, sondern begeistern.
UX und UI sind dabei keine isolierten Disziplinen. Bei der FIDA unterstützen wir Dich, sie frühzeitig, kontinuierlich und ganzheitlich in Deine Projekte zu integrieren. Mit fundierter Nutzerforschung, einer klaren UX-Strategie und einem durchdachten Interface sorgen wir dafür, dass diese Elemente keine „Nice-to-have“-Optionen bleiben, sondern echte Wettbewerbsvorteile in der digitalen Welt werden.
FAQ - Was bedeuted UI/UX Design?
UX (User Experience) umfasst das gesamte Nutzungserlebnis eines Produkts – also wie intuitiv, effizient und zufriedenstellend eine Anwendung ist. UI (User Interface) dagegen fokussiert sich auf das visuelle und interaktive Design der Oberfläche – wie Layout, Farben, Schriftarten, Buttons, Icons und Feedback-Mechanismen. Beide Disziplinen arbeiten eng zusammen, aber mit unterschiedlichen Schwerpunkten.
Vier zentrale Qualitätsmerkmale sind wichtig:
Nützlichkeit (Relevanz für Nutzerbedürfnisse)
Usability (Benutzerfreundlichkeit und Effizienz der Bedienung)
Ästhetik (visuelle Gestaltung, die Vertrauen schafft)
Zugänglichkeit (Accessibility – Produkte sollten unabhängig von Alter oder Behinderungen nutzbar sein)
Wesentliche UI-Prinzipien sind:
Konsistenz in Design und Bedienung, um Vertrautheit zu schaffen
Visuelle Hierarchie, damit wichtige Inhalte hervorgehoben werden
Feedback bei Interaktionen, damit Nutzer wissen, was passiert
Affordance: Gestaltung, die erkennbar macht, wie Elemente genutzt werden können
Fehlertoleranz, damit Nutzer Fehler leicht korrigieren können
Zugänglichkeit, damit alle Nutzergruppen eingebunden werden können
Simplicity/Reduktion: Fokus auf das Wesentliche, ohne unnötige Komplexität
Nutzerforschung bildet das Fundament. Dazu gehören Interviews, Umfragen, Beobachtungen, Zielgruppenanalysen und das Bilden von Personas und User Journeys. Diese Methoden helfen dabei, reale Bedürfnisse, Erwartungen und Nutzungssituationen sichtbar zu machen und Annahmen zu vermeiden.
Emotionen beeinflussen stark, wie Nutzer ein digitales Produkt wahrnehmen und ob sie es weiterverwenden oder weiterempfehlen. Mikrointeraktionen, freundliche Texte, Animationen oder empathische Fehlermeldungen können positive Gefühle erzeugen und das Nutzererlebnis deutlich verbessern. Prinzipien wie Hick’s Law, Fitts’s Law und Peak-End-Rule helfen dabei, emotionale Erlebnisse bewusst zu gestalten.
Der Ablauf eines Usability-Tests umfasst:
Zieldefinition: Festlegen, welche Aspekte geprüft werden sollen
Teilnehmer: Repräsentative Nutzer auswählen (z. B. basierend auf Personas)
Szenarien/Aufgaben formulieren: Typische Nutzeraufgaben festlegen
Durchführung & Beobachtung: Nutzer mit realen Geräten und Kontext beobachten
Auswertung: Schwachstellen identifizieren und Verbesserungen ableiten
Wiederholung/Iteration: Testregeln regelmäßig wiederholen, um kontinuierlich zu optimieren
Eine nachhaltige UX-Strategie enthält:
eine UX-Vision, die langfristig definiert, welches Erlebnis erreicht werden soll
klare UX-Ziele und messbare KPIs, um Erfolge und Fortschritte sichtbar zu machen
Nutzerforschung und Segmentierung, um Zielgruppen präzise zu kennen und ausgerichtet zu handeln
eine Integration von UX in Entwicklungsprozesse, sodass UX nicht nachträglich, sondern von Beginn an mitgedacht wird
Aufbau von UX-Kompetenz und -Kultur im Unternehmen – z. B. durch Schulungen, Standards und Tools
Ein typischer Prozess hat etwa folgende Phasen:
Analyse & Research (Nutzer, Kontext, Anforderungen)
Konzeption (Personas, User Journeys, Informationsarchitektur, User Flows)
Gestaltung & Prototyping (Wireframes, Mockups, High-Fidelity Designs)
Usability-Testing und Feedback-Runden, um reale Nutzererfahrungen zu prüfen und Schwachstellen zu beheben
Iteration & Anpassung: Nach dem Test erneut überarbeiten, optimieren und erneut testen